Kommentar zu "ACC/AHA/ESC 2006 Guidelines for the management of patients with atrial fibrillation – executive summary"
Archivierte Fassung!
Literaturnachweis: Der Kardiologe, Band 2, Nr.3
Kardiologe 2008 2:181–205
Autoren
T. Lewalter · J. Tebbenjohanns · T. Wichter · M. Antz · C. Geller · K.-H. Seidl · D. Gulba · F.R. Röhrig · S. Willems
Zusammenfassung
Seit dem Erscheinen der letzten Leitlinien zur Diagnostik und Therapie des Vorhofflimmerns im Jahre 2001 haben sich wesentliche Entwicklungen insbesondere auf dem Gebiet der Katheterablation vollzogen, die den Stellenwert dieser invasiven Therapieform innerhalb der unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten erhöhten. Die Frage nach der Überlegenheit einer Frequenzkontrolle gegenüber einer Rhythmuskontrolle war Gegenstand großer prospektiver randomisierter Studien, die zeigten, dass der Versuch einer Rhythmuskontrolle mit den hier eingesetzten überwiegend medikamentösen Mitteln zu keiner Senkung der Sterblichkeit oder anderen relevanten kardiovaskulären Endpunkten (u. a. Schlaganfall) führt. In Subanalysen, die Patienten umfassten, die tatsächlich im Sinusrhythmus verblieben, konnte allerdings ein prognostischer Vorteil gezeigt werden. Die Entscheidung zur Rhythmuskontrolle bleibt dennoch eine individuell zu treffende, im Wesentlichen symptomorientierte Indikationsstellung. Die Kommission für Klinische Kardiologie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie hat gemeinsam mit dem Nukleus der Arbeitsgruppe Arrhythmie beschlossen, keine eigene nationale Leitlinie „Vorhofflimmern“ zu erstellen, sondern die Therapieempfehlungen der vorliegenden Leitlinien [an denen neben den großen kardiologischen Fachgesellschaften American Heart Association (AHA), American College of Cardiology (ACC) und European Society of Cardiology (ESC) auch die European Heart Rhythm Association (EHRA) und die Heart Rhythm Society (HRS) beteiligt waren] zu kommentieren und die dort niedergelegten Behandlungsalgorithmen in die in Deutschland übliche Praxis einzuordnen. Dieser Kommentar hat sich also nicht zur Aufgabe gesetzt, eine umfassende Übersetzung der „guidelines“ zu erstellen; vielmehr werden die Kernaussagen im Bereich der Therapie zusammengefasst und davon abgesetzt eine Kommentierung sowie ein Ausblick angefügt.
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