Interventionelle Therapie von AV-Klappenerkrankungen – Fokus Mitralklappeninsuffizienz
Archivierte Fassung!
Literaturnachweis: Baldus, S., Kuck, K.-H., Rudolph, V. et al.
Kardiologe 2018 · 12:128–144
doi.org/10.1007/s12181-018-0232-y
Erklärung zum Interessenkonflikt als PDF
Autoren
S. Baldus · K. H. Kuck · V. Rudolph · H. Nef · H. Eggebrecht · P. Boekstegers · J. Wöhrle · H. Ince · H.Möllmann · C. Stellbrink · J. Hausleiter · S. v. Bardeleben · M. Kelm · A Elsässer
Zusammenfassung
Nach der Aortenklappenstenose stellen AVKlappeninsuffizienzen (AV: atrioventrikular) die häufigsten Herzklappenfehler dar. Ätiologisch unterteilt in primäre und sekundäre Insuffizienzen ist die Behandlungsstrategie grundlegend unterschiedlich.Dies betrifft die Bedeutung und Dauer einer medikamentösen Therapie, den Zeitpunkt einer Intervention,die Frage nach Ersatz oder Rekonstruktion und die Wahl eines chirurgischen oder katheterinterventionellen Verfahrens. Im vergangenen Jahrzehnt hat sich die kathetergestützte Therapie besonders dynamisch entwickelt. So werden inzwischen mehr isolierte Mitralklappeninsuffizienzen mit einem katheterinterventionellen Verfahren behandelt als mittels rekonstruktiver Chirurgie. Auch sind mittlerweile erste kathetergestützte Behandlungen der Trikuspidalklappeninsuffizienz durchgeführt worden. In diesem Positionspapier werden die aktuell zur Verfügung stehenden katheterbasierten Verfahren zur Behandlung der Insuffizienz von Mitral- und Trikuspidalklappe zusammengefasst und ihr gegenwärtiger Stellenwert für die klinische Versorgung dargestellt. In Anbetracht der Prävalenz der Mitralinsuffizienz und der hohen Anzahl von in Deutschland durchgeführten Prozeduren an dieser Klappe hat sich die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie entschieden, Qualitätskriterien für eine Zertifizierung von Zentren für die katheterinterventionelle Therapie der Mitralklappe zu definieren.