Kommentar zu den Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) zur Diagnostik und Therapie des akuten Koronarsyndroms ohne persistierende ST-Streckenhebung
Archivierte Fassung!
Literaturnachweis: Kardiologe 2012 · 6:283–301
DOI 10.1007/s12181-012-0436-5
Autoren
S. Achenbach · S. Szardien · U. Zeymer · S. Gielen · C.W. Hamm
Zusammenfassung
Das „Akute Koronarsyndrom ohne ST-Strecken-Hebung“ (NSTE-ACS) umfasst hinsicht-lich des Schweregrads der Erkrankung und des damit verbundenen Risikos ein außerordentlich großes Spektrum. Daher ist bei Patienten mit vermutetem NSTE-ACS neben der Sicherung der Diagnose auch eine Risikostratifizierung erforderlich, um eine adäquate weitere klinische Versorgung einzuleiten. Im September 2011 sind überarbeitete Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) zur Diagnose und Therapie des NSTE-ACS er-schienen. Wichtige Änderungen hinsichtlich der Diagnostik betreffen die Verwendung des hochsensitiven Troponins einschließlich der sich daraus ergebenden Möglichkeit eines „Fast-track“-Protokolls, den routinemäßig empfohlenen
Einsatz der Echokardiographie und die Option zur Verwendung der CT-Koronarangiographie. Bezüglich der Risikostratifikation wird der Wert des GRACE Risk Score betont, zusätzlich ausdrücklich
auf die Relevanz von Blutungskomplikationen hin-gewiesen und der Einsatz des CRUSADE-Risikoscores für Blutungen empfohlen. Hinsichtlich der Therapie werden u. a. neue Empfehlungen
zum Gebrauch von Thrombozytenaggregationshemmern und hinsichtlich der Zeitvorgaben zur invasiven Diagnostik (24 h für Hochrisikopatienten) gegeben. Der Kommentar zur ESC-Leitlinie bzgl. Diagnostik und Therapie des akuten Koronarsyndroms ohne ST-Hebung fasst den Inhalt des Originaldokuments zusammen, weist auf relevante Neuerungen hin und berücksichtigt
dabei spezielle Aspekte aus deutscher Sicht.