Stellungnahme zum Einsatz des tragbaren Kardioverter/Defibrillators
Archivierte Fassung!
Literaturnachweis: J.O. Schwab, D. Bänsch, C. Israel, B. Nowak
(2015) Stellungnahme zum Einsatz des tragbaren Kardioverter/Defibrillators
Kardiologe 2015 · 9:165–170
Autoren
J.O. Schwab, D. Bänsch, C. Israel, B. Nowak
Zusammenfassung
Der tragbare Kardioverter/Defibrillator (WCD) ist in der Lage, lebensbedrohliche ventrikuläre Tachyarrhythmien einschließlich Kammerflimmern zu beenden. Für keines der vom plötzlichen Herztod bedrohten Patientenkollektive wurde jedoch bisher der Versuch unternommen, durch qualitativ hochwertige Studien einen möglichen Vorteil der WCDs nachzuweisen. Für kleinere spezifische Gruppen scheint eine vorübergehende WCD-Versorgung zumindest plausibel, wenn auch nicht belegt. So kann ein ICD (implantierbarer Kardioverter/Defibrillator)-Patient, bei dem wegen einer Infektion der Tasche oder Elektrode das System entfernt werden muss, zur Überbrückung der Heilungsphase einen WCD erhalten. Ebenso mag dies für Patienten gelten, die auf eine Transplantation warten. Aber auch hier muss im Einzelfall entschieden werden. Gleiches gilt für einen WCD für Patienten in der frühen Postinfarktphase. Zwei große prospektive randomisierte Studien haben nicht belegen können, dass eine ICD-Therapie über die Reduktion des plötzlichen Herztodes hinaus auch die Gesamtmortalität senkt, wobei eine Übertragung dieser Ergebnisse auf ein nichtinvasives Verfahren nicht ohne Weiteres gerechtfertigt ist und der WCD zudem ein nichtinvasives Mittel zur Patientenselektion für die ICD-Implantation darstellen kann. Es ist daher unabdingbar, dass sich auch eine WCD-Studie dieser Frage stellt und der primäre Endpunkt die Gesamtmortalität ist, bevor dazu seitens der DGK eine Empfehlung ausgesprochen werden kann.
Verwandte Leitlinien
Keine gefunden